Im Angesicht der aktuellen Umweltverschmutzung und der laufenden Klimaerwärmung gäbe es unzählige betrübende Fakten aufzuzählen. Dabei vergisst man schnell, sich über positive Entwicklungen, seien es auch noch so kleine, zu freuen. Jeden Monat zeigen wir einen kleinen Lichtblick. Jeder ist dazu eingeladen, die Natur zu beobachten und die eigenen kleinen Freuden hier zu teilen.
Hier finden Sie die Sammlung von allen eingereichten Beiträgen, vielen Dank dafür!
natur-mosnang
Lichtblick
Aktuell
Januar 2025
Im Sterben zur Königin gekürt – Im Sommer spannte die Wilde Möhre ihren weissen Blütenschirm auf und bot ihn unzähligen Insekten als Nahrung an. Im Gegenzug wurde sie von ihnen fleissig bestäubt und daraufhin wurde sie im Herbst mit einem reichen Korb voller Samen beschenkt. Das Gewicht der Samen wog schwer – sie liess sie auf die Erde fallen in der Hoffnung, dass sie im nächsten Jahr keimen werden. - Danach stand sie müde und verdorrt am Wegesrand – sie hatte keine Erwartungen mehr. Die kalten Nächte und der Nebel bürdeten ihr eine kaum tragbare Last auf. Gebückt stand sie da und glaubte es nicht, ihr wurde ein weisser Mantel umgelegt. Als die Sonne zu ihr durchdrang funkelte und glitzerte ihr Umhang wie der Sternenhimmel in der Nacht. Silvia Rüegg-Bonelli
Dezember 2024
Grösser als das Mittelmeer: Auf der Suche nach einem bisschen Sonnenschein fuhren wir, zwei sonnenhungrige Seelen, auf die Hulftegg hinauf. Die Sonne versteckte sich auch da. Wir wanderten trotzdem Richtung Hörnli und siehe da, der Nebelschleier lichtete sich. Auf dem Regelsberg lag uns ein riesiges Nebelmeer zu Füssen. Wir konnten uns daran kaum satt sehen und genossen die herrlichen Sonnenstrahlen und die wunderbare Aussicht zum Säntis, zu den Churfirsten und den Bergen des Glarnerlands. Am Tag danach meldete eine Stimme aus dem Radio, dass die Nebeldecke über Mitteleuropa grösser sei als das Mittelmeer. Silvia Rüegg-Bonelli
November 2024
Kleines Tierchen – grosse Wirkung: Ist dir dieses zottige, kugelige Gebilde an Wildrosen auch schon aufgefallen? Im Sommer zeigt es sich in einem zarten Gelbgrün, im Herbst verfärbt es sich rot und im Winter braun. Hier zeigt sich ein erstaunliches Zusammenspiel von Tier und Pflanze, zwischen der nur 3 bis 5 mm kleinen Gemeinen Rosengallwespe und der Wildrose. Im Mai und Juni schlüpfen die Weibchen aus den alten, braunen Gallen. Sie legen ihre Eier in die Knospen der Wildrose. Dabei dringt ein Sekret in die Pflanze ein, die den zottigen Pflanzenwuchs anregt. Die aus den Eiern geschlüpften Larven ernähren sich von der Wirtspflanze. Diese beginnt Gallen auszubilden mit kleinen Kammern. In jeder Kammer lebt nur eine Larve. Eine Rosengalle beherbergt viele Larven in einzelnen, wohlig warmen Kammern. Dort überwintern die Larven, früh im Jahr verpuppen sie sich. Im Mai nagen sich die ersten adulten Weibchen aus der schützenden Kammer und beginnen ihr Leben als Gemeine Rosengallwespe. Silvia Rüegg-Bonelli
Oktober 2024
Labsal für das Tagpfauenauge: Einmal im Jahr, vorzugsweise im September, zieht es mich in den Hegau. Am Hohentwiel, einer geschichtsträchtigen Burgsruine, blühe auch ich auf im gelben Blütenmeer der Goldastern und im betörenden Blau des Ysops. Der Ysop wurde vor Jahrhunderten im Burggarten als Heil- und Würzkraut angepflanzt. Irgendwann schaffte er es über die Burgmauern hinaus und fand gute Bedingungen am Burghügel, wo er sich bis heute immer weiter ausbreiten kann. Bienen, Wespen, Heuschrecken und Schmetterlingen ist er im Herbst eine willkommene und unverzichtbare Nahrung. Das Bild des Tagpfauenauges zusammen mit dem Ysop erfreut mein Herz und lässt mich im Winter von bunten Farben träumen.
Silvia Rüegg-Bonelli
September 2024
Die Wespenspinne ist keine Fremde mehr: Vor ca. 20 Jahren habe ich die aus dem Mittelmeerraum stammende Wespenspinne zum ersten Mal in unserer Gemeinde angetroffen. Vermutlich ermöglicht ihr die Klimaerwärmung, hier Fuss zu fassen. Die Wespenspinne spinnt ihr Radnetz bodennah senkrecht in strukturreiche, gut besonnte Vegetationsschichten. Das Netz ist oft mit einem senkrechten, zickzackartigen, weissen Gespinststreifen versehen. Die Spinne sitzt in der Mitte des Netzes und lauert auf ihr Beute. Auf ihrem Speiseplan stehen Insekten aller Art, bevorzugt werden Heuschrecken. Dieses Weibchen hat einen prallen Hinterleib voller Eier. Schon bald wird es von oben nach unten einen Kokon zu weben beginnen und wird dann ihr Ei Paket unten an den halbfertigen Kokon pressen. Den es danach mit Spinnseide ummantelt und isoliert, damit die Nachkommen gut geschützt durch den Winter kommen. Die fürsorgliche Mutter stirbt schon im Herbst in den ersten kalten Nächten. Die kleinen Spinnenkinder werden im Frühling von der wärmenden Sonne geweckt und aus dem Kokon gelockt. Silvia Rüegg-Bonelli
August 2024
Räuberisch lebende Pflanzen: Die Würger (Orobanchen), wie der abgebildete Thymian-Würger, sind auf Gedeih und Verderb auf andere Pflanzen angewiesen. Die Samen der schmarotzenden Würger Pflanzen sind winzig klein, sie haben kein Fettgewebe und sie werden mit dem Wind verfrachtet. Was sich bei diesen Pflanzen im Dunkeln des Erdreichs abspielt, bleibt unserem Auge verborgen. Kommt nämlich ein Orobanche-Same in unmittelbare Nähe einer Wirtswurzel zu liegen, so bildet sich aus diesem ein sogenannter Keimfaden, der nur aus wenigen Zellen besteht. Dieser legt sich an die Wirtswurzel, wo er verdickt und nach einiger Zeit zu einer grossen Knolle anschwillt. Der Sämling dockt sich mit einem speziellen Saugorgan (Haustorie) an die Wurzel seiner Wirtspflanze, zapft diese an und lenkt ungeniert die Nährstoffströme für seinen Eigengebrauch um. Dieser Vorgang im Erdreich kann viele Jahre dauern, bis die Pflanze gestärkt aus dem Boden wächst, blüht und Samen ausbilden kann. Silvia Rüegg-Bonelli
Juli 2024
Gelöcherte Felswand: Auf einer botanischen Exkursion ins Zürcher Weinland mit einer Kollegin entdeckten wir eine gelöcherte Felswand. Sie bestand aus Sandstein und Löss. Wer war hier wohl am Werk und hat so fleissig gegraben? War es vielleicht eine Wildbienenart? Doch wie können so kleine Tierchen solche Löcher ausgraben? Nun das wollte ich wissen. Ich klopfte an drei Stellen an. Weder die Gemeinde noch der zuständige kantonale Naturschutzbeauftragte konnten mir weiterhelfen. Deshalb wandte ich mich an Paul Westrich, Wildbienenforscher in Süddeutschland. Er bestätigte mir meine Vermutung. Es handelt sich tatsächlich um eine Wildbienenart. Die Buckel-Seidenbienen sind an solchen Stellen regelmässig anzutreffen und sie können im Laufe der Jahre grössere Bestände aufbauen. Schon bald werden sie ausschlüpfen und es wird an diesem Felsen ein reger Flugbetrieb herrschen. Bei nächster Gelegenheit werde ich am Tufertschwiler-Felsen nach Löchern der Buckel-Seidenbiene Ausschau halten. Wer weiss, vielleicht gibt es sie auch in unserer Gegend. Silvia Rüegg-Bonelli
Juni 2024
Zufällig beobachtet: Auf unserem Grundstück stehen den Vögeln mehrere Nistkästen zu Verfügung. Kohl- und Blaumeisen, Feld- und Hausspatzen, Kleiber und Trauerschnäpper nutzen die Kunstnester für ihre Jungenaufzucht. Der Buntspecht nistet seit Jahren in der grossen Linde. Der Grünfink baut sich das Nest in der wilden Rebe, die die Telefonstange mit ihren Blättern einkleidet. Der Hausrotschwanz brütet mal da und mal dort an unserem Haus. Und während mehr als 20 Jahren besetzten die Mauersegler alljährlich ihre Nester unter dem Dach.
Kürzlich entdeckte ich auf einer Exkursion während der Mittagsrast ein Kleiber Paar, das in einer echten Baumhöhle in einigen Metern über dem Boden ihre Jungen aufzieht. Vor lauter Freude vergass ich meinen Hunger. Ich zückte die Kamera und schoss einige Bilder. Die fleissigen Eltern brachten in kurzen Abständen Futter herbei und schafften die weissen Kotbällchen aus dem Nest. Ein beeindruckendes Erlebnis, das nicht mit Gold aufzuwiegen ist! Silvia Rüegg-Bonelli
Mai 2024
Berberitze und Hornisse: Die einheimische Gemeine Berberitze zeigt sich zurzeit in voller Blüte. Schon seit ein paar Jahren beobachte ich, dass Hornissen gerne aus den kleinen Blütenbechern der Berberitzen trinken oder vielleicht auch etwas abknabbern. Sie verweilen jeweils lange und ausgiebig im gelben Blütenmeer. Ein anderes Mal beobachtete ich eine Hornisse auf dem Apfelbaum wie sie eine Wespe zerlegte und frass. Unser Teich ist nicht nur bei ihnen als Wasserquelle sehr beliebt und selbst der alte Gartenzaun dient ihnen zum Holzsammeln für ihren Nestbau. Diese Hornisse liess sich nicht von mir stören, obwohl ich mit der Kamera mehrmals ganz nah an sie heran gehen musste. Hornissen sind in meinem Garten gern gesehene und friedvolle Gäste. Silvia Rüegg-Bonelli
April 2024
Auch dieses Jahr haben Erdkröten in unserem Biotop gelaicht, die lange Schnur mit den Eiern wickelten sie um den Tannelwedel herum. Die kleinen Kaulquappen sind bereits geschlüpft und beginnen mit der Metamorphose. Marion Oberhänsli
März 2024
Nach der Ausrottung im 19. Jahrhundert konnte sich der Luchs wieder in der Schweiz etablieren. Die Präsenz des scheuen Waldbewohners erkennt man meist nur an den Funden von gerissenen Rehen. Mittlerweile leben wieder 300 Luchse in der Schweiz. Auch auf dem Gemeindegebiet von Mosnang wird mehrmals jährlich die Aktivität von Luchsen nachgewiesen.
Aufnahme in der Nacht vom 15.02.2024: Fotofalle an gerissenem Reh am Dorfrand von Libingen.
Meier Lucas
Februar 2024
Ein Winterbild, das schöner nicht sein könnte! Raureif entsteht, wenn Nebel oder feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft und dort zu Eiskristallen gefriert, das führt zu kurzlebigen, herrlichen Wunderwerken der Natur. Hast du schon einen Baum im Jahresverlauf begleitet? Früh bildet er seine Knospen aus. In ihnen steckt die ganze Kraft des kommenden Jahres. Wenn es wärmer wird, steigen seine Säfte in all seine Verästelungen – neues Leben beginnt. Im Frühling spriessen die Blätter und die Blüten. Diese locken mit ihren Düften und Farben Bestäuber an. Im Sommer wachsen Früchte heran, die wir im Herbst in voller Reife pflücken können. Im Spätherbst verliert der Baum seine Blätter und zieht seine Säfte in die Wurzeln zurück, um die kalte Jahreszeit heil zu überstehen. Im Winter ruht er und sammelt neue Kräfte. Ein Kreislauf, der sich über viele Jahre hinweg wiederholt. Silvia Rüegg-Bonelli
Januar 2024
Wie gezuckert – zauberhaft und vergänglich
Über Nacht war Väterchen Frost still und heimlich am Werk. An einem kalten Neujahrsmorgen fing ich dieses gelungene Bild ein. – Der Seidelbast in meinem Garten hat sich zu einem stattlichen Busch entwickelt. Kaum haben die Herbststürme jeweils alle Blätter der Bäume weggefegt, äugen schon die ersten zarten Blüten an den nackten Zweigen hervor. Deshalb liebe ich ihn und noch viel mehr, weil er so betörend duftet, sobald die Sonne scheint. Keinem Parfümeur wird es gelingen, diesen herrlichen Duft nachzuahmen. Die ganze Pflanze ist giftig. Trotzdem habe ich ihn im Garten angepflanzt, denn er ist eine attraktive Kostbarkeit durch das ganze Jahr hindurch. Jahrelang habe ich die Beeren unreif gepflückt, aus Sicherheitsgründen, damit sie nicht in kleine Kinderhände geraten. Silvia Rüegg-Bonelli
Dezember 2023
Dieser frische Harztropfen funkelte wie ein Bergkristall im herbstlichen Sonnenlicht. Der klebrige Baumsaft befindet sich in Harzkanälen, die den Baum durchziehen. Das Baumharz dient ihm bei Verletzungen. Damit verschliesst er die «Wunden», um sich so vor Krankheiten, Schädlingen und Pilzen zu schützen. Einheimische Bäume wie Fichten, Kiefern, Lärchen, Tannen und Arven beschenken uns mit dem «Gold des Waldes». Aus Baumharz können Heilsalben hergestellt werden. Nicht nur Weihrauch und Myrrhe, sondern auch Harze der einheimischen Bäume können verräuchert werden. Beim Abkratzen des Harzes muss darauf geachtet werden, dass die Rinde nicht verletzt wird. Das Baumharz muss so lange gelagert werden, bis es sich nicht mehr klebrig anfühlt. Rötlich-goldenes Baumharz kann gekaut werden wie ein Kaugummi. Lassen Sie das Harz eine Weile im Mund aufweichen bevor Sie es zerkauen. Das Harz sollte dafür weder zu weich noch zu hart sein. Silvia Rüegg-Bonelli
November 2023
Gell, du machsch mer nüüt…
So in etwa, stelle ich mir vor, dass das Rotkehlchen gedacht hatte. Unter unserer Arve jätete ich das Hexenkraut, bevor es sich zu sehr vermehren konnte. Auf dem Geäst hüpfte das Rotkehlchen auf und ab. Plötzlich setzte es sich ca. 70 cm neben mich auf den gejäteten Boden. «Du bisch aber äs Muetigs», sagte ich zu ihm. Der offene, aufgebrochene Boden lockte und versprach ihm, gute Beute zu machen. Es fühlte sich in meiner Anwesenheit sicher und ich freute mich über diese einzigartige Begegnung. Silvia Rüegg-Bonelli
Oktober 2023
Hübscher Samenstand: Vor einigen Jahren habe die Aufrechte Waldrebe in meinem Garten unter einer Arve gepflanzt. Dort sah ich sie von Jahr zu Jahr blühen. Seit wenigen Jahren blüht eine zweite Pflanze im Schatten unserer Linde. Beim Durchstreifen meiner kleinen Wildnis, beleuchtete die Abendsonne einen wunderschönen Samenstand, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Ich war hin und weg von diesem prächtigen Bild. Wild kommt die Aufrechte Waldrebe nur im unteren Rohnetal im Wallis und im südlichen Tessin vor. Sie ist eine Seltenheit, die sich anscheinend hier im unteren Toggenburg wohl fühlt. Silvia Rüegg-Bonelli
September 2023
Rosmarinblättriges Weidenröschen
Auf ein und derselben Pflanze blühen noch unendlich viele Blüten und die ersten Samenstände sind bereit, mit dem Wind davon zu fliegen. Hungrige Bienen umschwärmen die spätblühenden Pflanzen. Sie sind dankbar für diese willkommene Nahrungsquelle – ein wahrhafter LICHTBLICK.
Silvia Rüegg-Bonelli
August 2023
Es gibt sie wirklich noch, die bunten Blumenwiesen!
Kürzlich nahm ich an einer Botanischen Exkursion teil. Links bergab und rechts bergauf, soweit das Auge schauen konnte, blühte es. Viele Insekten umschwärmten die Pflanzen, verschiedene Schmetterlinge gaukelten von Blüte zu Blüte und wir erfreuten uns über diese grosse Vielfalt! Solche Wiesen sind heute eine Seltenheit. Silvia Rüegg-Bonelli
Juli 2023
Die Natur zeichnet zauberhaft schöne Farbkombinationen in die Landschaft. Sieh hin und staune, denn oft sind es nur Augenblicke, die uns faszinieren. Der Brombeerzipfelfalter setzte sich kurz auf das Grosse Alpenglöckchen, vielleicht um Sonne aufzutanken – und schon gaukelte er wieder durch die Lüfte. Eingefangen auf dem Hohen Kasten am 1. Juni 2023. Silvia Rüegg-Bonelli
Juni 2023
Eine Blindschleiche zu Gesicht zu bekommen ist heutzutage ein Glücksfall! Alois Rüdisüli konnte gleich mehrere beobachten und fotografisch festhalten.
Mai 2023
Die lange Regenperiode ermöglichte tiefe Einblicke in das Verhalten der Schnecken. Die Landlungenschnecken sind Zwitter. Auf dem Bild sind zwei Hain-Bänderschnecken in Paarungsstimmung zu sehen. Das weisse Gebilde ist ein Liebespfeil. Dieser überträgt ein hormonhaltiges Sekret, das eine wichtige Rolle bei der Paarung spielt. Er wird nicht etwa geschossen wie ein Pfeil, sondern wie eine Lanze in den Fuss des Partners gestossen. Im Frühling kann das gut beobachtet werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist der Liebespfeil vielleicht nicht im Einsatz, weil die Produktion eines neuen Liebespfeils einige Zeit in Anspruch nimmt. Silvia Rüegg-Bonelli
April 2023
Kaum ist das Eis im Gartenweiher geschmolzen, freuen sich die Vögel auf ihr erstes Bad.
Bewegungslos und geduldig sitze ich an meinem Gartenteich beim Aufstieg auf die kleine Brücke, getarnt hinter verdorrten Stängeln des Blutweiderichs, mit der Kamera in der Hand. Eine Blaumeise bemerkt sofort, dass zuvor die Brücke frei war. Sie setzt sich gar nicht erst, sondern fliegt weiter. Hinter meinem Rücken höre ich sie im Wasser plantschen. Noch zwei weitere Blaumeisen gesellen sich zu ihr. Geduldig warte ich, bis sich endlich eine Blaumeise an ihrem Lieblingsplatz niederlässt. Etwas misstrauisch setzt sie sich vor mich hin und ich freue mich auf ein gelungenes Foto, doch sie traut mir nicht und sucht sich einen anderen Badeplatz aus. Aus Distanz beobachten mich zwei weitere Blaumeisen, sie hüpfen von Ast zu Ast, setzen sich ins Sumpfbecken und trinken dort vorsichtig Wasser ohne mich aus den Augen zu lassen. Dann endlich wagt sich eine auf den Stein vor mir und dann an den Teichrand, wo ich endlich ein Foto knipsen kann. Silvia Rüegg-Bonelli
März 2023
Bei starker Bise und Schneefall konnten wir heute (26.2.23) während des Sonntag-Frühstücks einem Grünspecht sicher 20 min zuschauen, wie er sich am Boden fleissig bemühte, Nahrung zu finden und immer wieder sich versicherte, dass sich ihm keine Gefahr nähert. Erst dachte ich, er habe wohl einen faulen Apfel gefunden, wie die Amseln, die darauf spezialisiert scheinen. Beim Nachlesen (www.vogelwarte.ch, dann «Vögel der Schweiz») und zusammen mit den Spuren am Boden wird aber alles klar: wahrscheinlich hat dieser Ameisenspezialist tatsächlich durch den Schnee hindurch ein Ameisennest gefunden und mit seiner klebrigen Zunge entsprechend Larven geräubert! Seine aufgrollte Zunge kann er übrigens 10 cm über den Schnabel hinaus in den Boden vorstossen! Ich habe vor dem Spiegel lange geübt und komme nicht weiter als 5cm… Eugen Mäder, Mosnang
Januar 2023
Hast du schon einmal genau hingeschaut? Nach dem Sturm, am Tag vor Weihnachten, hiess es, die herunter gewehten Ästchen der Linde und der Birken wegzuräumen. Nicht die Arbeit, obwohl sie auch guttat, nein das Betrachten dieser kleinen, unscheinbaren Wunder und diese in Händen zu halten, war das grösste Weihnachtsgeschenk! Durch die Kamera beleuchtet, entpuppten sich die Flechten an den Birken- und Lindenästchen als wunderschöne Gebilde in herrlichen Farbschattierungen. Silvia Rüegg-Bonelli
Februar 2023
Den «Churfürsten» rauchen schon die Köpfe. Sie fragen sich bestimmt: «Wo bleibt bloss der grosse Schnee?» Oder träumen sie sehnsuchtsvoll von der winterlichen Ruhe? - Fehlt der Natur vielleicht die schützende Schneedecke und bei der Schneeschmelze das köstliche Nass? Wird es den Pflanzen und Tieren gelingen, sich den rasanten klimatischen Veränderungen anzupassen? Wird es zum Beispiel die Arve schaffen, höher hinaufzusteigen, wenn es ihr in ihrem Lebensraum zu heiss wird? Wohin wird uns die Klimakrise führen? Wir alle sind gefordert, die richtigen Weichen für eine klimaverträgliche Umwelt nachhaltig zu stellen.
Gedanken von Silvia Rüegg-Bonelli
Dezember 2022
Die kalte Jahreszeit verzaubert die Natur und es lohnt sich nach draussen zu gehen. Kaum fällt die Temperatur in den Minusbereich kreiert Väterchen Frost die schönsten Kristalle an Steine und welke Blätter. Diese Schönheiten sind vergänglich. Deshalb sollen wir uns an ihnen erfreuen und den Moment geniessen. Silvia Rüegg-Bonelli
November 2022
Der Herbst hat uns mit einer reichen Apfelernte beschenkt, viele Körbe füllten sich mit köstlichen Pilzen und die Heckenpflanzen leuchten mit ihren orangen, roten und schwarzen Früchten bis weit in die kalte Jahreszeit hinein. Der goldene Herbst verzaubert uns alle! Silvia Rüegg-Bonelli
Oktober 2022
Mit diesem Bild werden die Besucher dieser Homepage aufgefordert, draussen vor der Haustüre oder auf einer Wanderung nach Samenständen zu suchen, um sie einmal aus der Nähe betrachten zu können. Es gibt unendlich viele verschiedene Samen, die alle kleine, «grosse Wunderwerke» der Natur sind. Das Foto zeigt die Samenkapseln mit den Samen der Kornrade. Sie gehörte einst zu den Ackerbegleitpflanzen wie der Klatschmohn und die Kornblume. Früher konnte das Korn nur mangelhaft gereinigt werden, deshalb kam es unter anderem ihretwegen zu starken Vergiftungen. Heute steht sie auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Silvia Rüegg-Bonelli
September 2022
Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Holunder, Kornelkirschen und Hagebutten sind fast alle gleichzeitig reif geworden in diesem Jahr – und sie bescherten uns eine reiche Ernte! Kulturfrüchte werden geerntet und in der Küche, in den Mostereien oder in den Destillerien verarbeitet. Doch wer bemüht sich heute noch Wildfrüchte zu pflücken und zu verarbeiten? Ja, es stimmt, der Aufwand ist gross, aber er lohnt sich allemal, denn Wildfrüchte werden nicht gespritzt und sie stecken voller Vitamine und Mineralstoffen. Silvia Rüegg-Bonelli
August 2022
Der beliebteste unter den Schmetterlingen, der Schwalbenschwanz, fliegt bei uns in zwei Generationen. Nach dem Winter schlüpfen im Mai die ersten Falter, die sich im Herbst des Vorjahres verpuppt hatten. Sie suchen sich meist auf einer Anhöhe einen Partner für die Paarung. Die Weibchen legen dann ihre Eier einzeln auf die Futterpflanze der Raupen ab. Die «Rüebliraupe», wie sie im Volksmund genannt wird, frisst auf Karotten und Fenchel und im offenen Gelände an Kümmel oder Wilder Möhre. Nach dem Schlüpfen frisst das kleine Räuplein als erste Nahrung die Eischale auf. Wie alle Insekten müssen sich die Raupen ein paar Mal häuten, um wachsen zu können. Zirka Ende Juni verpuppen sie sich. Die Puppenruhe dauert im Sommer nur wenige Wochen. In dieser Zeit vollzieht sich die Umwandlung von der Raupe zum Schmetterling. Somit beginnt der Zyklus der zweiten Generation wieder von vorne mit dem einzigen Unterschied, dass das Puppenstadium mehrere Monate über den ganzen Winter bis in den Mai hinein dauert. Silvia Rüegg-Bonelli
Juli 2022
Die wunderschöne Wegwarte ist eine Inspiration. Sie öffnet jeden Morgen neue Blüten, die dann um die Mittagsstunden schon wieder verblühen. Genüsslich tupft die Schwebfliege ihr leckeres Pollen-Frühstück auf. Silvia Rüegg-Bonelli
Juni 2022
Die beliebteste einheimische Orchidee ist der Frauenschuh. Er hat in diesem Jahr schon früh geblüht. Diese hübsche Pflanze lebt in Symbiose mit einem Pilz im Boden, ohne den sie sich nicht ansiedeln kann. Der Frauenschuh ist schweizweit geschützt, er steht auf der Roten Liste. Silvia Rüegg-Bonelli
Mai 2022
Jedes Jahr im Tarenholz suchen meine Augen nach Brennesseln mit Raupen und ja, zum Glück waren sie auch dieses Jahr wieder da. Es sind die Raupen des «Kleinen Fuchs» (lat. Aglais Urticae); stachelige Raupen auf einer stacheligen Pflanze. Diese Raupen ernähren sich nur von der Brennessel. Die Brennessel teilen sie sich mit weiteren Schmetterlingsraupen wie dem «Tagpfauenauge» und dem «Admiral», welche ebenfalls ihre Eier auf Brennesseln legen. Als Schmetterlinge saugen die «Kleinen Füchse» an verschiedene Blütenpflanzen sowie im Frühling an Apfelbäumen. Die Entwicklung vom Ei zum Schmetterling dauert ungefähr 3 Wochen.
April 2022
Halt ich bin giftig! Das signalisiert diese schwarz-gelbe Körperfarbe des Feuersalamanders. Er kann ein hochwirksames Hautgift produzieren, das potenziellen Fressfeinden schlecht bekommt, weil es stark reizend auf die Schleimhäute wirkt. Für uns Menschen ist dieses Gift harmlos: es gilt, Hände waschen, Hände waschen, wie wir es in den vergangenen zwei Jahren gelernt haben. Silvia Rüegg-Bonelli
März 2022
Ein erster Frühlingsbote, entdeckt von Werner Rüdisüli auf einer seiner Wanderungen. Die echte Schlüsselblume steht heute unter Naturschutz, da sie vor allem aufgrund von Überdüngung selten geworden ist.
Februar 2022
Bei diesem Bild fragen sich wohl viele: »Was mag das wohl sein?» Jeder kennt die Pflanze, aber nicht ihre weibliche Blüte. Das geschulte Auge freut sich, wenn es ganz früh im Jahr diesen ersten Frühlingsboten entdeckt. Es ist die Narbe der weiblichen Blüte der Haselnuss, der Fruchtknoten versteckt sich in der schützenden Knospe! Die pinkfarbene unscheinbare Narbe wird vom Wind bestäubt, denn sie duftet nicht und bietet keinen Nektar an. Die sogenannten Kätzchen sind die männlichen Blüten. Diese bilden sich schon im Herbst des Vorjahres. Zur Blütezeit strecken sie sich und bieten den Bienen reichen Pollen an.
Silvia Rüegg-Bonelli
Januar 2022
Bei Schneegestöber fanden wir heute gleich 3 Raupen, welche sich langsam im Bereich der Schlosshöhe («Rachlis») über die weisse Pracht dahinbewegten. Sie waren insgesamt nahe beisammen, nicht mehr als 10 Meter auseinander. Wir fragten uns, was um alles in der Welt sie dazu bewegt, jetzt so gefährlich über den Schnee zu kriechen, bei fallenden Temperaturen und ein richtiger Blickfang für jeden hungrigen Vogel. Keine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen und abzutauchen! Und mit welchem Ziel? In der Nähe gab es zwar einige kahle Bäume, aber das Hochklettern würde erst recht zum Erstarren führen. Oder sind sie von der Natur so «programmiert», dass es gar nicht mehr um ihr eigenes Wohl ging, sondern sie vielmehr das Überleben der Vögel ermöglichen sollen, so quasi ein nahrhafter Winterschmaus? Oder hatte vielleicht der kräftige Westwind sie von einem moosbedeckten Baum geschüttelt?
Wir wissen es nicht und freuen uns, wenn wir im Verlauf des neuen Jahres mit Gleichgesinnten von natur-mosnang das Staunen an solchen Entdeckungen teilen können.
November 2021
Im Herbst steht jeweils die Nistkastenreinigung an, da entdeckt man jedes Jahr wieder Einzigartiges. Ganz verschiedene Bewohner nutzen die aufgehängten Holzhäuschen.
September 2021
Graus oder Freude?
Vor gut einer Woche entdeckte mein Mann wunderbare Raupen auf unseren Kohlplanzen. Er rief mich und zeigte voller Freude auf die Raupen. Ich, einerseits erfreut, andererseits besorgt um die Ernte, rief: «Aber die fressen den ganzen Kohl auf!» Es waren so viele und tatsächlich haben sie in sehr kurze Zeit von den verschiedenen Kohlpfanzen nur das Gerippe stehen gelassen.
So kommt einerseits das Gärtnerherz in Konflikt mit dem Naturschutzgedanken, möglichst viele Insekten im Garten einen Lebensraum zu bieten. Aber wir haben den Raupen freie Bahn gelassen. Etwas darf man an Mutter Natur zurückgeben, wir Menschen nehmen sonst so viel! So hatte mein Gartenherz denn auch Frieden gefunden trotz «abgekafeltem» Wirz.
Juli 2021
Die Türkenbundlilie ist eine der stattlichsten einheimischen Wildblumen, und leider sehr selten anzutreffen. Sie gedeiht in krautreichen Laub- oder Nadelwäldern auf Kalk- und Urgesteinsböden an halbschattigen, kühlen Orten. In höheren Lagen wächst sie auch auf Wiesen und Matten. Die Türkenbundlilie wird zwischen 30-150 cm hoch und duftet besonders abends und nachts betörend, was langrüsselige Schmetterlinge anzieht. Werner Rüdisüli bewegt sich oft in der Natur und konnte diese schöne Blütenpracht in einem Bild festhalten.
Die prächtigen «Frauenschüeli» gedeihen an seltenen und geheimen Orten. Viel Kalk muss es haben, und das am besten in einem lichten Wald in dem ganz bestimmte Bodenpilze vorhanden sind. Diese Ansprüche erfüllen nur wenige Gebiete, nicht umsonst steht der Gelbe Frauenschuh in allen Ländern unter Schutz. Wo es ihm aber gefällt, da bleibt er, wenn er darf, und man kann den sensiblen Standort jedes Jahr wieder aufsuchen. Der Zeitpunkt muss jedoch stimmen, um sie in voller Blütenpracht sehen zu können. Und so geht Werner Rüdisüli jeweils in der Zeit zwischen Mitte Mai und Juni regelmässig zu den ihm bekannten Plätzen, um die schönen Blumen zu bewundern. Dieses Foto gelang ihm Anfang Juni und ist unser neuer Lichtblick.
Juni 2021
Mai 2021
Endlich sind sie wieder da! Der alljährliche Höhepunkt im Mai: Am Muttertag bei schönstem Wetter haben sie bei der Kirche in Mosnang wieder ihr Nestquartier eingenommen, die Mauersegler!! Die Spieren, wie sie im Dialekt genannt werden, kommen meist pünktlich in der ersten Mai-Woche und gehen pünktlich Ende Juli, diesmal wegen das schlechten Wetters knapp eine Woche verspätet. Aus meiner Sicht ist die Lebensweise der Spieren etwas vom faszinierendsten, was es in der Natur gibt: Im Winter südlich der Sahara, im Sommer für das Brutgeschäft während nur 3 Monaten bei uns in Europa. Ausserhalb von Europa berühren sie nie den Boden, sie fressen, trinken, schlafen und paaren sich in der Luft, einfach kaum zu glauben, aber dank modernen Hilfsmitteln (GPS-Sender) heute genau erforscht. Bei schlechtem Wetter weichen die Vögel viele Kilometer weit dem Tiefdruckgebiet aus, während ihre Jungen in dieser Zeit in einer Art Kältestarre die Schlechtwetterperiode ohne Futter ausharren. Freut euch an ihren Rufen und den schwindelerregenden Flügen rund um die Häuser, denn schon bald sind sie wieder gegangen!
Unsere Arbeit trägt, im wahrsten Sinne des Wortes, bereits Früchte! Viele Frösche, die unsere Vereinsmitglieder über die Strasse den Hügel hinauf in den Weiher der Kiesgrube trugen, haben schon gelaicht. In den Kübeln, wo die Amphibien hineinplumpsen, befinden sich viele Weibchen, auf denen sich schon ein Männchen festgeklammert hat; bereit, die abgelegten Eier sofort zu befruchten.
April 2021
Der Froschzaun ist aufgestellt! Die warmen Temperaturen haben viele Amphibien bereits dazu veranlasst, ihre jährliche Wanderung zu ihrem Laichplatz anzutreten. Damit sie nicht den Verkehrstod erleiden, haben Freiwillige von natur-mosnang diese Sperre aufgestellt. Die Frösche und Kröten hüpfen an der Plane entlang und fallen in die eingegrabenen Kübel. Dort warten sie, bis sie von unseren Helfern sicher über die Strasse getragen und wieder freigelassen werden.
März 2021
Diese fantastische Aufnahme gelang einem unserer Vereinsmitglieder! Eine wahre Freude, dass er nebst Dachs, Fuchs, Rehen, Hasen, Vögeln und vielen weiteren Tieren auf den Aufnahmen dieser Kamera aufgetaucht ist. Die grösste Wildkatze Eurapas sehen zu dürfen ist ein seltenes Erlebnis. Der Luchs lebt heimlich und gut getarnt, er ist vor allem in der Dämmerung und nachts unterwegs.
Als Jäger sitzt der Luchs zuoberst in der Nahrungskette und füllt eine ökologische Nische, die von keinem anderen Tier in Westeuropa besetzt wird. Schön, dass er bei uns wieder Platz hat!
Februar 2021
© Mathias Schäf
vogelwarte.ch
Am Freitag, 29.1.21 sah ich aus dem Zug heraus zwischen Schänis und Ziegelbrücke einen Silberreiher, welcher in einer noch halb schneebedeckten Wiese auf Nahrungssuche war. In den letzten drei Jahren habe ich zwar schon einige Exemplare gesehen, meist zusammen mit Graureihern. Heute Sonntag wollte ich nun etwas mehr über diesen Vogel erfahren und war dann sehr erstaunt und erfreut, was da alles zu lesen war: Vor 100 Jahren war der Silberreiher in Europa praktisch ausgestorben. Unter anderem wurden einzelne seiner schmucken Federn für die Mode teuer gehandelt. Gab es in den 80er Jahren noch kaum solche schneeweissen Reiher bei uns, hat es gemäss neuem Vogelatlas der Schweiz ca. 400 Exemplare im Januar als Wintergäste! In den letzten 10 Jahren gab es auch erste Bruterfolge in der Westschweiz, welche man aber noch an einer Hand abzählen kann. Mehr dazu
Eine schöne Entwicklung, wo plötzlich unsere Generation etwas wieder antrifft, was zuvor fast verschwunden schien!
Eugen Mäder
Januar 2021
Ja, es ist so üblich, dass man im sehr späten Herbst Hecken und Sträucher schneidet, Laub und verdorrte Pflanzen wegräumt und sie danach abführt. Man raubt damit jedoch vielen Vögeln ihre Nahrung und Unterschlüpfe, vernichtet die Winterquartiere von vielen Insekten, was ihren Tod bedeutet. Auch manche Schmetterlingsarten überwintern als Ei und «kleben» sich an die Gabelungen von Sträuchern. Das Glühwürmchen braucht Laub- und Asthaufen oder Ritzen im Holz, um den Winter zu überstehen. Man sieht sie bei uns leider nur noch sehr selten. (Mehr dazu)
Und wenn Sträucher doch gestutzt werden müssen, kann man einen lockeren Haufen machen, wie hier in der Sonnhalde gesehen. Eine wunderbare, naturfreundliche Variante, und sehr schön anzusehen!
Dezember 2020
Selbst im November blühen in meinem Naturgarten noch Blumen. Malven, Lichtnelken, Cosmea, Mutterkraut und hier die Ringelblume. Die Mistbiene, eine Schwebefliegenart, ernährt sich von Nektar und ich konnte sie beim Schlemmen fotografieren. Die Weibchen dieser Insekten fliegen zur Überwinterung in mildere Gebiete und nutzen die von den Zugvögeln bekannten Routen. Ich freue mich, dass ich ihr eine Zwischenverpflegung anbieten konnte!
November 2020
Drei Jahre in Folge haben auf dem Schlattberg (erster Bauernhof von der Hulftegg Richtung Hörnli) Turmfalken Junge aufgezogen. Dieses Foto gelang unserem Vereinsmitglied Manfred Baumann. Er beobachtete auch, dass «seine Schwalben» zweimalig 11 Bruten hochgebracht haben, bevor sie Mitte September in den Süden reisten.
Oktober 2020
Heute regnete es nur einmal und am Ende des Tages, als der Regen nachliess und wir beeindruckt vom Thur- Hochwasser zufrieden von Lütisburg über Spilhusen nach Lütschwil spazierten, sahen wir bei einem kleinen Weiher (oder besser Regenpfütze) in der Wiese einen Schwarzstorch beim Abendessen (Amphibien, Würmer, Mäuse?). Dieser sehr seltene Waldvogel hat in der Schweiz noch nie gebrütet und ist anscheinend ab Mitte August bereits auf dem Durchzug Richtung Winterquartier in Afrika. Die Füsse und der Schnabel sind erstaunlich rot! Wir freuen uns sehr über diesen nicht alltäglichen Gast und hoffen, dass er, analog zum Klapperstorch, in den nächsten Jahren die Schweiz wieder als Brutgebiet entdeckt!
September 2020
© Ruedi Aeschlimann
vogelwarte.ch
Gesehen und gerettet aus einem Fensterschacht, auf der Alp Egg.
Alois Rüdisüli
August 2020
Die blühende Engelwurz als Tummelplatz von zahlreichen Insekten, ob gross oder klein, wunderschön!
Juli 2020
Am Sonntag, 24. Mai 2020 wanderten wir von Libingen hoch Richtung Meiersalp, es war herrliches Wetter und 30 Meter vor dem Bauernhof «Unterer Stein» lud ein rotes Bänkli zum Ruhen ein, was wir gerne taten. Plötzlich wurde unsere Aufmerksamkeit hingezogen zu einem Vogel, der in einem Baum immer wieder von einem Ast runter in die Wiese flog. Es war der Neuntöter, Vogel des Jahres 2020! Habitat: sonnige, trockene Wiesen mit Gebüsch. Typischerweise spiessen sie ihre Beute an Dornen auf! Wir waren natürlich entzückt, noch nie waren wir ihm begegnet! Scheinbar gefällt es ihm bei uns, er liefert den Beweis, dass in der Gemeinde Mosnang die Kulturlandschaft noch einigermassen strukturreich ist. (Mehr zum Neuntöter)
Juni 2020
© Patrick Donini
birdlife.ch
Das Corona-Virus hält uns diesen Frühling in seinem Bann, trotzdem bietet die erwachende Natur zusammen mit dem schönen Wetter zur Zeit viele Lichtblicke: Zugvögel kommen zurück und gehen ihrem Brutgeschäft nach, Krokusse spriessen in den Bergwiesen und auf unserer April-Wanderung am Palmsonntag frühmorgens auf dem Buchser Berg (oberhalb Bergrestaurant Malbun) konnten wir dem Balzen der Birkhähne ungestört zuschauen. Sogar ein Photo gelang mit dem Handy durchs Fernrohr hindurch! Hoffentlich können wir in einem Jahr dies möglichst vielen von euch bei einem gemeinsamen Ausflug ebenfalls zeigen. Am Ostermontag haben wir zudem wieder einmal den Kuckuck im Gebiet Rachlis gehört, nach einigen Jahren Abwesenheit ein schönes Frühlingszeichen. Ob er wohl bleibt oder weiterzieht?
Coronavirus hin oder her, die Natur und speziell diese Jahreszeit sind doch schöne Lichtblicke, die einem viel Hoffnung geben für die kommenden Wochen! Eure Präsidentin: Caroline Mäder
Mai 2020
Ich habe Freude, dass sich in unserem Garten auch einige Exemplare der unverkennbaren Zauneidechse angesiedelt haben. Im Frühling strahlen die Männchen in kräftigem Grün und ich kann sie oft beobachten, wie sie sich an sonnigen Plätzchen aufwärmen. Da Zauneidechsen, wie die meisten einheimischen Reptilien, Trockenstandorte und Ödland als Lebensraum brauchen, ist ihre Zahl sehr zurückgegangen. Umso mehr schätze ich diese kleinen Gesellen und fühle mich bei unserem wilden Naturgarten bestätigt.
April 2020
Dieses Jahr habe ich in meinem Garten ein verhasstes Unkraut erstens blühen lassen, zur Freude vieler Hummeln, und zweitens verblühen lassen. Der gemeine Hohlzahn bildet im Herbst stachelige Kelche, in denen sich seine Samen befinden. Diese sind eine Lieblingsspeise von Weiden- und Sumpfmeisen, und prompt dankten sie mir mein Nicht-Jäten mit zahlreichen Besuchen. Ich konnte sie oft beobachten, wie sie im Herbst um die Stauden flogen.
Der Hohlzahn ist übrigens eine Pionierpflanze und reguliert sich selber, was heissen will, dass wenn man ihn stehen lässt, er im Folgejahr verschwunden ist.